Es handelt sich hierbei um den eBod Datensatz (= österreichische digitale Bodenkarte, diese besteht im Wesentlichen aus der Übernahme aller graphisch und textlich vorliegenden Informationen der seit 1958 systematisch durchgeführten Bodenkartierung in ein geographisches Informationssystem) welcher um je eine Spalte pro Bodenfunktion erweitert wurde.
Bodenfunktionen:
? Einteilung der Bodentypengruppen findet gemäß der Österreichischen Bodenkartierung statt.
? Natürliche Bodenfruchtbarkeit - Die Bedeutung dieser Bodenteilfunktion steigt, wenn man die Nutzungskonkurrenz zwischen Nahrung-, Futtermittel- und Rohstoffproduktion bedenkt, die auf den gleichen (begrenzt vorhandenen) Flächen erzeugt werden. Hohe Erträge sind umweltschonend vor allem auf Böden mit einer hohen natürlichen Ertragsfähigkeit erzielbar. Der Nährstoff- und der Wasserhaushalt, die Bodenstruktur, klimatische Bedingungen sowie mögliche ertragsmindernde Bodenparameter fließen in die Bewertung mit ein. Extreme ertragssteigernde Einflüsse wie Meliorierung, Düngung etc. sowie betriebsstrukturelle Einflüsse (Schlaggröße, Bewirtschaftbarkeit) fließen dagegen nicht bzw. höchstens indirekt ein.
? Standort für Bodenorganismen - Ziel der Betrachtung ist der Erhalt der Vielfalt der Bodenorganismen und ihrer Gemeinschaften. Es wird die Eignung des Bodens als Lebensraum für Bodenorganismen bewertet.
? Lebensgemeinschaft - jedem Boden wird eine bodenbiologisch definierte Lebensgemeinschaft zugeordnet. Für sehr saure, trockene oder Nasse Böden erlaubt die Methode keine Zuordnung.
? Abflussregulierung - Bewertet wird die Fähigkeit des Bodens zur Aufnahme von Niederschlagswasser und dessen zeitverzögerte geregelte Abgabe an die Atmosphäre, die Vegetation, die Vorfluter oder das Grundwasser.
? Filter und Puffer für Schadstoffe - Die Leistungsfähigkeit eines Bodens als Filter und Puffer für Schadstoffe wird für die drei Gruppen Schwermetalle, organische Schadstoffe und Säuren abgeleitet. Bestimmende Elemente sind die Kenngrößen der Bodenbeschaffenheit.
? Standortpotential für natürliche Pflanzengesellschaften - Grundsätzlich hat jeder Boden eine Funktion als Standort für die natürliche Vegetation, d.h. entsprechend seinen natürlichen Standortbedingungen bietet er die Voraussetzungen für die Entwicklung spezifischer Vegetationsgesellschaften. Die Seltenheit und damit die (naturschutzfachliche) Bedeutung einer Pflanzengesellschaft können regional sehr unterschiedlich sein. Je nach regionaler Standortausprägung können auch Standorte ohne extreme Standortbedingungen eine hohe Bedeutung für die Entwicklung spezifischer Vegetationsgesellschaften haben.
Anwendungsbeispiele
? Raumwiderstand - Raumwiderstände wurden bodenteilfunktionsbezogen abgeleitet und anschließend einem Gesamt-Raumwiderstand für das Schutzgut Boden zugeführt. Hier gilt die Verknüpfungsregel "Einstufung nach dem höchsten Einzel-Raumwiderstand.
? Trassenbewertung ?4-stufige Sensibilitätsbewertung für Trassenprojekte, basiert auf den 5 Bodenfunktionen und dient zur Beurteilung des Umweltmediums Boden.
? Landschaftliche Vorrangzonen ? aus den Bodenfunktionen abgeleitete landschaftliche Vorrangzonen