Diplomarbeit
In dieser Arbeit wurde der Einfluss von Naturprozessen auf alpinistische Aktivitäten in den
Gesäusebergen untersucht. Gemäß eines integrativen Ansatzes war die zentrale Frage, wie groß derEinfluss von Naturprozessen auf das Begehen oder nicht Begehen von Kletterrouten / Wänden in den verschiedenen Zeitperioden bis in die Gegenwart gewesen ist. Dies mit dem Hinblick darauf, dass sich die Einstellung / Wertevorstellungen der AlpinistInnen im Lauf der Zeit geändert haben. Im theoretischen Teil der Arbeit wurde mittels des Vergleichs von Inhalten der Sekundärliteratur auf die Geschichte des Alpinismus, alpine Gefahren und das Untersuchungsgebiet eingegangen. Im empirischen Teil wurden Führerwerke verschiedener Epochen im Hinblick auf relevante Gesichtspunkte analysiert. Zudem wurden Interviews mit fachkundigen Personen geführt. Die Ergebnisse dieser beiden Säulen des empirischen Teils wurden miteinander und mit den Kenntnissen aus dem theoretischen Teil in Bezug gesetzt. Kontroverse Aspekte wurden in einem Diskussionskapitel näher behandelt.
Es hat sich gezeigt, dass der jeweiligen Einstellung der AlpinistInnen in den verschiedenen Epochen
größerer Einfluss auf die Auswahl von Klettertouren beigemessen werden kann, als den
Naturprozessen per se bzw. in anderer Weise mit Naturprozessen in ihrer Erscheinung als Gefahren
umgegangen wird. Die Zwischenkriegszeit hat sich als äußerst prägnant herausgestellt. In dieser Zeit wurden gezielt Gefahren, beispielsweise in Form von steinschlaggefährdeten Klettertouren /
Wänden, aufgesucht. Heute gibt es eine hohe Heterogenität bei der Einstellung der KlettererInnen,
doch ist beim Großteil ein sehr hohes Sicherheitsbewusstsein festzustellen. Daher werden Gefahren,
auch in Form von Naturprozessen, möglichst gemieden.