Das Ennstal zwischen Gesäuseeingang und Hieflau, sowie die Zwischenmäuerstrecke nach Johnsbach sind seit jeher in sehr hohem Ausmaß den Naturgewalten ausgesetzt. Neben den winterlichen Lawinen sind das vor allem die Massenbewegungen in Form von Steinschlag, Felsstürzen, Schuttströmen, Muren und Wildbachgeschiebe.
Während die Schutzwirkung der Wälder mit sorgsamer und nachhaltiger Bewirtschaftung und Nutzung in den sensiblen Lagen beeinflusst werden kann, liegt das Hauptaugenmerk bei den Massenbewegungen auf dem unmittelbaren Schutz der Infrastruktur. Im Nationalpark betrifft es hauptsächlich die Verkehrswege und vereinzelte Gebäude.
Das Thema ist im Nationalpark sensibel, weil einerseits die Sicherheit und Erhaltung der Mobilität zu gewährleisten ist, sich andererseits aber auch die prägenden Standortsfaktoren Klima, Wildbach, Geologie und Geomorphologie ungestört entwickeln sollen. Im Besonderen gilt das für den Johnsbach, dessen Unterlauf mit dem LIFE-Programm Gesäuse revitalisiert wurde und der für eine naturnahe Fließdynamik auf den funktionierenden Geschiebetrieb angewiesen ist.
Da das frühere Management von Witterschutt und Geschiebe zum Teil an Rohstoff abbauende Unternehmen ausgelagert war, der Bergbau aber mit der IUCN-Anerkennung des Nationalparks beendet werden musste, waren leistbare Ersatzstrategien zu entwickeln. Diese Strategien und die Aufgabenverteilungen sind im vorliegenden Managementplan dokumentiert. Der Managementplan ist nach seiner Fertigstellung der Nationalpark Generalversammlung vorzulegen und von dieser zu beschließen. In weiterer Folge hat auch eine Anführung in der NATURA 2000 Verordnung für das Gebiet Ennstaler Alpen Gesäuse, bzw. im Nationalparkplan zu erfolgen.