Lärchen-Zirbenwälder stellen die höchst gelegene Waldformation der Alpen dar. Sie bilden insbesondere in den Innen- und Zwischenalpen die Wald- und Baumgrenze dort, wo nicht orographische sondern klimatische Gründe für den Ausfall der Bäume ausschlaggebend sind. Die Zirbe der Alpen, Pinus cembra, ist eine nahe Verwandte der in der sibirischen Taiga weite Areale besiedelnden Pinus sibirica und auch die Europäische Lärche, Larix decidua, gilt als Abkömmling des sibirischen Formenkreises. Zirbe und Lärche besiedeln die Hochlagen des Alpenbogens von Frankreich bis Slowenien, weiters treten die beiden Baumarten in der Hohen Tatra und in den rumänischen wie ukrainischen Karpaten auf. Im Alpenraum ist das Areal der Zirbe deutlich eingeschränkter als jenes der Lärche, sodass hier die Vorkommen von Pinus cembra determinierend für die Verbreitung von Lärchen-Zirbenwäldern sind.
Die Zirbenbestände im Gesäuse stellen die östlichsten dokumentierten Vorkommen im Alpenraum dar. Es existieren drei größere zusammenhängende Lärchen-Zirbenwaldgebiete im Nationalpark Gesäuse. Die Zirbe tritt im Gebiet überwiegend in Seehöhen zwischen 1600m und 1750m über Dachsteinkalk auf. Für die Beschreibung der Bestände im Nationalpark Gesäuse wurden Vegetationsaufnahmen aus Lärchen-Zirbenwäldern aus den Jahren 2010 und 2011 unter Berücksichtigung anderer pflanzensoziologischer Aufnahmen und Daten zu Bodenbeschaffenheit herangezogen. Neben der Charakterisierung der Standorte wurden auch Verbiss und Verjüngung erhoben. Den Abschluss der Arbeit bildet eine pflanzensoliologische Diskussion der Carbonat-Lärchen-Zirbenwälder in Österreich.