Das Nationalparkgebiet mit einer Flächenausdehnung von ca. 12.000 ha liegt in den nördlichen Kalkalpen der Steiermark im sogenannten Ennsknie in einem Gebiet mit Jahrhunderte langer intensiver menschlicher Nutzung in Form von forstlichen und jagdlichen Eingriffen, aber auch geprägt von Siedlungs-, (Rodungs-)tätigkeit und intensiver Almwirtschaft.
Durch das Fehlen von bedeutenden Großprädatoren wie Bär, Wolf und Luchs wird der Schalenwildbestand von Rot-, Reh- und Gamswild im geringen Ausmaß auch auftretendes Muffelwild, sporadisch Schwarzwild von beeidetem Berufspersonal (Jägern und Förstern) im Rahmen von Jahresabschussplänen kontrolliert und erlegt. Durch die Gültigkeit des Steiermärkischen Jagdgesetzes i.d.g.F. sind diese aufbauend auf den naturräumlichen Zielsetzungen des Nationalparks mit der Behörde abzustimmen und von dieser zu bewilligen.
Da es im Nationalpark so wie in dessen Umland für Rotwild keine entsprechenden Überwinterungsräume gibt, wird dieses an 2 Fütterungsstandorten im Parkgebiet gefüttert. Rehwildfütterungen werden in einem Übergangszeitraum reduziert und dann gänzlich aufgelassen.
Durch die Vorgaben der IUCN einer letztlich eingriffsfreien Fläche von 75 % des Parkgebietes wurde eine Zonierung in eine eingriffsfreie Naturzone lt. Nationalparkgesetz, gemanagte Bewahrungszone und Übergangsbereiche mit forstlichen Maßnahmen und Schwerpunktbejagung eingerichtet. Ziel ist es diese Übergangsbereiche (temporäre Managementzonen) nach Abschluss der waldbaulichen Bestandesumwandlungen in die Naturzone zu integrieren.
Angestrebt wird ein Schalenwildmanagement, das ein Minimum an Eingriffen in wildökologische Prozesse im Nationalpark und auch ein Minimum an Schäden oder negativen Entwicklungen im Parkumland zum Ziel hat. Alle Managementmaßnahmen im Nationalpark-Gebiet werden durch ein fundiertes Monitoring des Schalenwildes und ihrer Wechselwirkungen mit dem Lebensraum begleitet.